Museum AŠ

Völkerkunde und Textil

Geschichte des Museum

Völkerkundliches und Textilmuseum Aš

Die Geschichte des Ascher Museums beginnt 1892, als das Museum auf Anregung des damaligen Bürgermeisters Emil Schindler gegründet wurde. Die Schwierigkeiten mit den Ausstellungs- und Lagerräumen, die das Museum bis Anfang der zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts begleiteten, löste die Stadt mit der Unterbringung des Museums in zwei Räumen des damaligen Gymnasiums. Die Sammlungsbestände, die im Laufe der Jahre ständig wuchsen, entstanden hauptsächlich dank der Spenden von den Stadtbürgern und reichen Fabrikbesitzern. Zu den wichtigsten Spendern gehörten Eduard Geipel und Ernst Adler. Die Sammlung umfasste Glas und Keramik, Möbel, Trachten, Bücher, Bilder, historische Waffen oder auch Souvenirs der oben genannten, die sie von ihren Reisen in der ganzen Welt, besonders aus Afrika, mitbrachten.

Nach dem 2. Weltkrieg erlitten die Museumssammlungen großen Schaden. Wegen des wiederholten Umzugs, sowie wegen Diebstählen, gingen außer Erfassungsbüchern wahrscheinlich auch viele Sammlungsgegenstände verloren. Der endgültige Sitz des Ascher Museums wurde in der Hälfte der 1960er Jahre das sog. „Schlösschen“ auf dem Niklasberg. Als Niklasberg wurde der ehemalige selbstständige Teil der Stadt in der Umgebung der katholischen Kirche St. Nikolaus bezeichnet, in dem ein katholischer Zweig der sonst evangelischen Herren von Zedtwitz ihren Sitz hatte. „Mit diesem „Schlösschen“ ist gerade dieser Sitz der Zedtwitzer gemeint. Aber das „Schlösschen“ brannte 1814, sowie 2/3 der Stadt, bei einem verheerenden Brand nieder. Die Herren von Zedtwitz entschlossen sich die Brandstätte an den Strumpfwirker Unger zu verkaufen. 1898 kaufte der Fabrikbesitzer Klaubert (01) die Grundstücke mit dem Wohn- und Wirtschaftsräumen. Das Wohnhaus (02) steht bis heute und dient als Sitz des Ascher Museums. Die Wirtschaftsgebäude machten dem heutigen Museumsgarten Platz. Und weil sich das Gebäude auf der Stelle des ehemaligen Schlosses der Herren von Zedtwitz befindet, so blieb ihm die Bezeichnung bis heute …… ganz einfach „Schlösschen“.

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Nach dem Transport der Sammlungen in neue Räumlichkeiten begann man erneut mit der Katalogisierung. Da sich die Ascher Bevölkerung in der Vergangenheit vorwiegend mit der Textilproduktion ihren Unterhalt verdiente, wurde in den 70. Jahren des 20. Jahrhunderts entschieden, dass sich das Museum auch auf die Dokumentierung und das Sammeln von Gegenständen aus dem Bereich der Textilindustrie spezialisiert. Es entstand so eine einzigartige Sammlung, die den ehemaligen Ruhm der heute nicht mehr existierenden Textilindustrie in Asch und Umgebung dokumentiert.

Was befindet sich eigentlich in den Sammlungen des Ascher Museums? Was die Gegenstände des völkerkundlichen Charakters betrifft, können wir Bauernmöbel, Gegenstände des täglichen Gebrauchs, Gegenstände aus Glas, Keramik, Bilder, historische Waffen, Uniformen oder liturgische Gegenstände sehen (03). Nicht unbedeutend ist die Aquarellsammlung von Karel Šrámek (04) und die Fotosammlung (05), die die Entwicklung von Asch seit der Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart dokumentiert. Im Bereich Textil finden wir im Museum Einrichtungen für die sowohl handwerkliche als auch maschinelle Produktion von Webereien und Strickereien – von der Flachsknicke oder Spulrädern, bis zu Webstühlen (06) oder Wirkmaschinen (07), gefolgt von historischen Bügeleisen oder Druckstöcken und Kleidung aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Die wichtigste Textilsammlung stellt aber die Handschuhsammlung aus Firmen aus Asch dar, die ca. 22 000 Hälften von Handschuhpaaren (08) aus der zeit von Anfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts umfasst.

Das Museum zeigt die Sammlungsgegenstände im Rahmen von kürzeren thematischen Ausstellungen oder in Dauerausstellungen. Die Textilthematik ist im „Schlösschen“ zu sehen, hier gibt es die Ausstellung „Asch auf dem Tisch und an der Wand“, die in Zusammenarbeit mit dem sächsischen Plauen entstand. Seit Mai 2014 hat auch die Völkerkundesammlung (09) ihre eigene Ausstellung und das dank dem Projekt „Begegnung Ausstellen – ein Projekt der Zusammenarbeit der Museen in Mylau und Asch“. Diese Ausstellung befindet sich im Gebäude der ehemaligen Stadtbibliothek und der Feuerwehrwache (10) auf dem Poštovní náměstí in Aš (Postplatz), wo sie den ganzen ersten Stock einnahm, der früher der Bibliothek (11) gehörte. Auch die Feuerwehrmänner verließen das Gebäude, aber erst am Anfang des 21. Jahrhunderts. Deshalb wird dieses Gebäude als „Feuerwehrwache“ genannt. Das Gebäude ließ die Stadt nach Entwürfen des Architekten Emil Rößler 1932 bauen. Dank seinem kulturellen Wert wurde es 2009 zum Kulturdenkmal erklärt – es blieben die ursprünglichen Bibliotheksschränke oder Bleiglasfenster mit Glasmalerei (12) im Vortragssaal erhalten.

Das Ascher Museum dient nicht nur Ausstellungen, sondern auch Vorträgen zu verschiedenen Themen aus der Geschichte von Asch und Umgebung und über die Textilindustrie. Wir bemühen uns auch zahlreichen Forschern zu helfen, die sich an uns mit Fragen zur Geschichte von Asch wenden.

Im Ascher Museum wird auch eine zentrale Evidenz von steinernen (Sühne-) Kreuzen (13) und kleinen Denkmälern der Tschechischen Republik, eine regionale Evidenz der Grenzsteine und eine Basisdokumentation von Wasserwerken geführt. Die Gesellschaft für die Erforschung von steinernen Kreuzen, die im Museum Asch tätig ist, veranstaltet jedes Jahr Ende September ein Treffen der freiwilligen Beitragenden und Forscher, die sich um die Problematik von kleinen Denkmälern interessieren. 2013 fand schon das 30. Jubiläumstreffen der Gesellschaft statt. Bis Ende 2014 wurden 2567 Steinkreuze (Sühnekreuze) in Tschechien registriert (dokumentiert), 362 Kreuze im Ausland (Slowakei, Deutschland, Polen), 1029 Grenzsteine und 7816 kleine Denkmäler (Passionssäulen u.a.). Ein Bestandteil der Evidenz ist auch eine umfangreiche Bibliothek, die sich mit dieser Thematik befasst.

Das Ascher Museum ist seit März 2010 ein Bestandteil der Zuschussorganisation der Stadt Asch mit der Bezeichnung Bibliothek und Museum Asch, Zuschussorganisation geworden.

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Öffnungszeiten

Museum Aš - beide Gebäude
(Mikulášská und Feuerwehrwache)

Mo geschlossen
Di - Fr  9:00 - 12:00
  13:00 - 17:00
Sa + So  
1.6 - 30.9 10:00 - 16:00
1.10 - 31.5
10:00 - 14:00

Garten und Großgarten

Mo geschlossen
Di - Fr  9:00 - 17:00
Sa + So  
1.6 - 30.9 10:00 - 16:00
1.10 - 31.5  10:00 - 14:00

in Wintermonaten geschlossen

Anschrift & Kontakte

Knihovna, Muzeum a Informační centrum Aš,
příspěvková organizace
Hlavní 239/23
352 01 Aš
e-mail: info@kmic.cz
IČO: 709 404 79

Tel.: (+420) 725 706 875‬
E-Mail: j.kocisova@muzeum-as.cz

Die Gesellschaft zur Erforschung der steinernen Kreuze
krize@muzeum-as.cz